Jokolade

Via Rewe.de kam ich auf die sogenannte „Jokolade”, welche ich an sich gleich ‚mal auschecken mochte. Blöderweise ist nicht eine einzige Sorte vegan, also von wegen „Stück für Stück Glück”.

Massentierhaltung ist tatsächlich auch 2021 alles andere als „fair”, und ob die Kuh die Jokolade als „Glücklichmacher für alle Beteiligten” sieht, wage ich zu bezweifeln.

Einen Blick in die Zutaten offenbart: 08/15-Industriezucker und noch mehr 08/15-Industriezucker, ebenfalls alles andere als originell, die Pharmaindustrie dankt.

Kurzum, wieder einmal viel Wind um ein Start-up, eine Mogelpackung, „Nachhaltigkeit”, dass ich nicht lache.

Nebenbei, vielleicht kein Fehler einmal die Rechtschreibprüfung über die Aktionsseite laufen zu lassen.

Gleich wie, werfen wir einen Blick auf den vermeintlichen Hersteller der Jokolade, nämlich die Schoko Winterscheidt GmbH in Schorndorf, in Google Maps als „Schokoladenfabrik” ausgewiesen.

Tatsächlich handelt es sich bei der Schoko Winterscheidt GmbH mitnichten um eine Schokoladenfabrik, sondern lediglich um eine Postadresse im Coworking Space der Business Lounge Ammersee.

Des Weiteren wird die „Belgische” Schokolade von Tony’s Chocolonely, genauso wie die von Aldi, in den Niederlanden hergestellt, oder Polen, oder Bulgarien, Rumänien, keine Ahnung, weil mit Transparenz hat es Schoko Winterscheidt nicht so, und der viele Zucker scheint zumindest fair produziert worden zu sein.

Eine Freundin erzählte mir vor ein paar Tagen, als wir bei frühlingshaften Temperaturen zur Mittagspause eine Club-Mate im Kleistpark schlürften und Eichhörnchen guckten, dass sie kürzlich mehrere Tafeln Tony’s verschickt hatte.

Lustigerweise hatte sie Tony’s Schokolade bei Rewe gefunden und findet die ziemlich gut. Ob nun Tony’s Schokolade neuerdings neben Jokolade ins Regal sortiert wird oder Jokolade Tony’s Schokolade verdrängte, keine Ahnung.

Kurzum, Tony’s Schokolade und Jokolade fallen von demselben Fließband und, wie Rewe bekundet, stammt der Name von einem Fernsehmoderator namens „Joko”.

Getestet wurde die „Jokolade”-Schokolade nun von einer RTL-Praktikantin und einer Diätassistentin. Die beiden, Sophie Wallstabe und Elisa Hausding, gelangen zu dem Schluss, dass sich die „Jokolade”-Schokolade „mit rundum gutem Gewissen vernaschen” lässt.

Daran soll die mit der Vernaschung einhergehende Tierquälerei und die beiläufig erwähnte krasse Erkenntnis des krassen Tests der angehenden Influencerin und Trend-Reporterin Sophie Wallstabe und der krassen „Ernährungsexpertin” Elisa Hausding vom „Privatinstitut für gesunde Ernährung und Bewegung” nichts ändern:

Die Expertin weist aber darauf hin, dass man in einer Schokolade natürlich mit Fett und Zucker als Bestandteile rechnen müsse.

Diabetes mellitus, ick hör dir trapsen.